top of page

Effizienzbonus für Wärmepumpen: Für was, unter welchen Voraussetzungen & lohnt er sich?

In diesem Blogbeitrag erklären wir wie der Effizienzbonus für Wärmepumpen funktioniert, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen und wer von diesem attraktiven Förderangebot profitieren kann.


In Zeiten steigender Energiekosten und des wachsenden Bewusstseins für den Klimawandel rücken nachhaltige Heizlösungen immer mehr in den Fokus. Eine der effektivsten und umweltfreundlichsten Technologien ist die Wärmepumpe. Um den Umstieg auf diese Technologie noch attraktiver zu machen, wurde der Effizienzbonus eingeführt. Dieser finanzielle Anreiz wird als Teil der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gewährt und dient als Ergänzung zur Basisförderung für Wärmepumpen.


Was ist der Effizienzbonus?

Der Effizienzbonus ist ein zusätzlicher finanzieller Anreiz, der im Rahmen der BEG-bzw. KfW-Heizungsförderung von Wärmepumpen vergeben wird. Er wird als Ergänzung zur Basisförderung gewährt, wenn die Wärmepumpe besonders effizient ist und spezifische Anforderungen erfüllt.

5 Prozent Effizienzbonus im Rahmen der KfW Heizungsförderung

Ziel des Effizienzbonus: Der Bonus soll Hausbesitzer und Bauherren motivieren, auf umweltfreundliche und energieeffiziente Technologien umzusteigen. Besonders im Fokus stehen Wärmepumpen, die natürliche Energiequellen wie Wasser, Erdreich oder Abwasser nutzen oder mit natürlichen Kältemitteln betrieben werden.


Für was bekommt man den Effizienzbonus?

Der Effizienzbonus wird für Wärmepumpen gewährt, die besonders umweltfreundliche Technologien nutzen. Es gibt zwei Hauptkategorien von Wärmepumpen, die förderfähig sind:


a) Wärmepumpen, die Wasser, Erdreich oder Abwasser als Wärmequelle nutzen

  • Wasserwärmepumpen: Sie nutzen die Wärme von Grundwasser oder Oberflächenwasser. Da Wasser eine hohe Wärmekapazität besitzt, liefern diese Pumpen besonders konstante und effiziente Heizleistungen.

  • Erdwärmepumpen: Sie entziehen dem Erdreich Wärme und können durch Erdkollektoren oder Erdsonden installiert werden. Diese Systeme sind besonders effizient, da die Bodentemperaturen im Vergleich zur Luft relativ konstant bleiben.

  • Abwasserwärmepumpen: Diese innovative Technik nutzt die Wärme, die in Abwasserströmen enthalten ist. Abwasser ist ganzjährig verfügbar und bietet eine zuverlässige Wärmequelle für Wärmepumpensysteme.


b) Wärmepumpen, die natürliche Kältemittel einsetzen:

Natürliche Kältemittel wie Propan (R290) haben einen geringen oder keinen Treibhauseffekt und schaden der Umwelt nicht im selben Maß wie synthetische Kältemittel.


Wer bekommt den Effizienzbonus?

Der Effizienzbonus ist eine attraktive Fördermöglichkeit, die bestimmten Personengruppen und Organisationen zugutekommt, die in energieeffiziente Wärmepumpen investieren möchten. Die folgenden Gruppen sind förderberechtigt:


1) Selbstnutzende Eigentümer

Personen, die eine bestehende Heizungsanlage durch eine energieeffiziente Wärmepumpe ersetzen können den Effizienzbonus beantragen. Vor allem, wenn es darum geht, ältere Heizsysteme zu modernisieren und auf Wärmepumpen umzusteigen, ist der Effizienzbonus besonders wertvoll.


2) Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG)

Eigentümergemeinschaften, die gemeinsam an einer energetischen Sanierung ihres Mehrfamilienhauses arbeiten, können den Effizienzbonus ebenfalls nutzen. Dies ist besonders relevant für den Austausch gemeinsamer Heizungsanlagen, die von mehreren Wohneinheiten genutzt werden.


3) Private und gewerbliche Eigentümer von Mietshäusern (Vermieter)

Vermieter, die ihre Mietobjekte energetisch sanieren möchten, insbesondere durch den Einsatz von Wärmepumpen, können ebenfalls den Effizienzbonus beantragen (den Klimageschwindigkeits-Bonus hingegen nicht).


4) Unternehmen:

  • Kleine und mittlere Unternehmen (KMU)

  • Gewerbebetriebe


5) Öffentliche Einrichtungen:

Öffentliche Institutionen wie Schulen, Kindergärten oder kommunale Gebäude, die ihre Heizungsanlagen auf effiziente Wärmepumpen umrüsten, können den Effizienzbonus in Anspruch nehmen.


Was sind die Voraussetzungen für den Effizienzbonus?

  • Der Antragsteller muss sicherstellen, dass die Wärmepumpe von einem zertifizierten Fachbetrieb installiert wird.

  • Es wird empfohlen, eine Energieberatung in Anspruch zu nehmen, um sicherzustellen, dass alle Voraussetzungen für den Bonus erfüllt sind und die Effizienz der geplanten Maßnahme gewährleistet ist.


Lohnt sich der Effizienzbonus?

Ob sich der Effizienzbonus lohnt, hängt von der Perspektive ab – ökologisch oder ökonomisch.


Aus ökologischer Perspektive ist der Effizienzbonus ein klares Ja. Die geförderten Wärmepumpen nutzen erneuerbare Energiequellen wie Wasser, Erdreich oder Abwasser und tragen wesentlich zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei. Sie sind besonders umweltfreundlich und effizient, was langfristig einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leistet.


Aus ökonomischer Perspektive hingegen fällt die Bewertung eher durchwachsen aus. Der Effizienzbonus bietet lediglich einen zusätzlichen Zuschuss von 5 Prozent der förderfähigen Kosten – das entspricht bei maximalen Kosten von 30.000 Euro einem Bonus von 1.500 Euro. Da die in Frage kommenden Wärmepumpen-Arten wie Wasser- oder Erdwärmepumpen in der Regel deutlich teurer sind als die weitverbreiteten Luft-Wasser-Wärmepumpen, relativiert sich der finanzielle Vorteil. Die höheren Anschaffungskosten für die Installation dieser effizienteren Systeme könnten den Bonus schnell aufwiegen und damit den ökonomischen Vorteil schmälern.


Zusammenfassend: Wer auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz setzt, wird den Effizienzbonus als wertvollen Anreiz betrachten. Rein aus Kostensicht ist der finanzielle Vorteil jedoch begrenzt.

bottom of page