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9 (GEG-konforme) Alternativen zur Gasheizung: Welche passt für dein Gebäude?

Wenn deine Gasheizung plötzlich den Geist aufgibt und du dich mit Alternativen beschäftigen willst, stehst du vermutlich vor der schwierigen Frage: Welche Gasheizungs-Alternative ist die beste? Dieser Blogbeitrag stellt dir die besten Alternativen zur Gasheizung vor und vergleicht sie hinsichtlich Kosten, Effizienz und Zukunftssicherheit.


9 Alternativen zur Gasheizung

Wenn du eine Alternative Heizung zu Gas suchst, dann gibt es einige Optionen. Wir stellen 9 davon vor.


1. Wärmepumpe

Wie funktioniert sie? Wärmepumpen nutzen die Umgebungswärme aus der Luft, dem Boden oder dem Grundwasser, um dein Zuhause zu beheizen. Sie benötigen Strom, um die Wärme zu transportieren, sind jedoch sehr effizient.


Für welche Gebäude eignet sie sich? Nicht nur im Neubau, sondern auch für Bestandsgebäude gut geeignet. (Lese-Tipp: Wärmepumpe Voraussetzungen im Altbau: 6 Vorurteile im Check). Geeignet für Ein- und Mehrfamilienhäuser.


Erfüllt sie die 65-Prozent-Regelung des GEG? Ja, Wärmepumpen erfüllen die 65-Prozent-Regelung, da sie einen großen Teil der Energie aus erneuerbaren Quellen nutzen.


Vorteile:

  • Sehr energieeffizient, insbesondere bei gut gedämmten Gebäuden.

  • Umweltfreundlich, da sie erneuerbare Energiequellen nutzen.

  • Zukunftssicher und förderfähig durch staatliche Programme.

  • Keine CO2-Abgabe.

  • Kein Kaminfeger mehr.


Nachteile:

  • Hohe Investitionskosten.

  • Abhängig von der Dämmung des Gebäudes.

  • Bei extrem niedrigen Temperaturen kann die Effizienz sinken.


Fazit:Die Wärmepumpe ist eine hervorragende Alternative, besonders in Neubauten oder gut gedämmten Bestandsgebäuden.


2. Pelletheizung

Wie funktioniert sie? Eine Pelletheizung verbrennt Holzpellets, um Wärme zu erzeugen. Pellets bestehen aus gepresstem Holzabfall und sind eine erneuerbare Energiequelle.


Für welche Gebäude eignet sie sich? Geeignet für Ein- und Mehrfamilienhäuser, besonders in ländlichen Gebieten mit ausreichend Platz für Lagerung und Installation.


Erfüllt sie die 65-Prozent-Regelung des GEG? Ja, Pelletheizungen erfüllen die 65-Prozent-Regelung, da sie erneuerbare Biomasse nutzen.


Vorteile:

  • Erprobte Technologie.

  • Unabhängig von fossilen Brennstoffen.

  • Relativ niedrige Betriebskosten.


Nachteile:

  • Regelmäßige Wartung und Lagerung der Pellets erforderlich.

  • Anfangsinvestition höher als bei einer Gasheizung.

  • Emissionen wie Feinstaub sind zu beachten.

  • Das Umweltbundesamt sieht die Technologie wegen den Emissionen kritisch.


Fazit: Für diejenigen, die eine bewährte Heizlösung suchen, ist die Pelletheizung eine solide Option.


3. Solarthermie

Wie funktioniert sie? Solarthermieanlagen nutzen die Sonnenenergie, um Wasser zu erhitzen, das dann zur Heizung oder Warmwasserbereitung verwendet wird. Sie arbeiten oft in Kombination mit anderen Heizsystemen.


Für welche Gebäude eignet sie sich? Optimal für Einfamilienhäuser und Gebäude mit ausreichend Dachfläche zur Installation der Solarkollektoren.


Erfüllt sie die 65-Prozent-Regelung des GEG? Ja, Solarthermie erfüllt die 65-Prozent-Regelung, wenn sie in Kombination mit anderen erneuerbaren Energien eingesetzt wird.


Vorteile:

  • Sehr umweltfreundlich und CO2-neutral.

  • Geringe Betriebskosten, da die Sonne keine Rechnung stellt.

  • Ideal als Ergänzung zu anderen Heizsystemen.

  • Keine CO2-Abgabe.

  • Kein Kaminfeger mehr.


Nachteile:

  • Abhängig von der Sonneneinstrahlung.

  • Hohe Anfangsinvestition.

  • Meistens als Zusatzheizung eingesetzt, da sie allein nicht ausreichend ist.


Fazit: Solarthermie ist ideal als Ergänzung zu einer anderen Heizquelle, besonders wenn du die Umwelt schonen möchtest.


4. Brennstoffzellenheizung

Wie funktioniert sie? Eine Brennstoffzellenheizung erzeugt Strom und Wärme gleichzeitig durch die chemische Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff. Das Nebenprodukt ist Wasser, was sie sehr umweltfreundlich macht.


Für welche Gebäude eignet sie sich? Geeignet für Einfamilienhäuser und kleine Mehrfamilienhäuser mit moderatem Energiebedarf und Interesse an Eigenstromerzeugung.


Erfüllt sie die 65-Prozent-Regelung des GEG? Ja, Brennstoffzellenheizungen können die 65-Prozent-Regelung erfüllen, insbesondere wenn sie mit grünem Wasserstoff betrieben werden.


Vorteile:

  • Sehr effizient, da sie Strom und Wärme gleichzeitig produziert.

  • Geringe Emissionen, sehr umweltfreundlich.

  • Zukunftssicher und förderfähig.

  • Kein Kaminfeger mehr.


Nachteile:

  • Sehr hohe Anschaffungskosten.

  • Komplexe Technik, die Wartung erfordert.

  • Noch nicht weit verbreitet.


Fazit: Die Brennstoffzellenheizung ist eine zukunftsweisende Technologie, die besonders für technikaffine und umweltbewusste Hausbesitzer interessant ist.


5. Fernwärme

Wie funktioniert sie? Fernwärme wird zentral in Kraftwerken erzeugt und über ein Netzwerk von isolierten, wasserführenden Rohren an Haushalte geliefert. Die Wärme stammt oft aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, die Strom und Wärme gleichzeitig produzieren.


Für welche Gebäude eignet sie sich? Ideal für städtische Gebiete und dicht besiedelte Wohngebiete mit bestehender Fernwärmeinfrastruktur.


Erfüllt sie die 65-Prozent-Regelung des GEG?Ja, Fernwärme erfüllt die 65-Prozent-Regelung, wenn die Wärme aus erneuerbaren Quellen oder Kraft-Wärme-Kopplung stammt.


Vorteile:

  • Hohe Effizienz und geringere lokale Emissionen.

  • Kein Platzbedarf für Heizkessel oder Brennstofflagerung im Haus.

  • Niedrige Wartungskosten.

  • Kein Kaminfeger mehr.


Nachteile:

  • Abhängig von der Verfügbarkeit in der Region.

  • Preisgestaltung ist oft weniger transparent.

  • Abhängig von der Energiequelle des Fernwärmenetzes.


Fazit: Fernwärme ist eine bequeme und effiziente Alternative, wenn sie in deiner Straße verfügbar ist.


6. (Bio-)Flüssiggasheizung

Wie funktioniert sie? Flüssiggasheizungen arbeiten ähnlich wie Erdgasheizungen, verwenden jedoch Flüssiggas (LPG) statt Erdgas. Das Gas wird in einem Tank auf dem Grundstück gelagert.


Für welche Gebäude eignet sie sich? Geeignet für ländliche Gebiete und Gebäude ohne Zugang zum Fernwärme- oder Erdgasnetz.


Erfüllt sie die 65-Prozent-Regelung des GEG? Nein, reine Flüssiggasheizungen erfüllen die 65-Prozent-Regelung des GEG nicht, da Flüssiggas ein fossiler Brennstoff ist. Bei Einsatz von 65 Prozent Bio-Flüssiggas jedoch schon.


Vorteile:

  • Relativ niedrige Investitionskosten.


Nachteile:

  • Abhängigkeit von den Lieferbedingungen und Preisen für Flüssiggas.

  • Nicht so umweltfreundlich wie erneuerbare Energien.

  • Erfordert einen Lagertank, der Platz benötigt.


Fazit: Eine Flüssiggasheizung ist eine gute Option für Gebiete ohne Erdgasversorgung. Also ist sie eigentlich keine Alternative zur Erdgasheizung.


7. Stromdirektheizung

Wie funktioniert sie? Stromdirektheizungen wandeln elektrische Energie direkt in Wärme um, oft durch Infrarotheizungen, Heizlüfter oder elektrische Fußbodenheizungen.


Für welche Gebäude eignet sie sich? Geeignet für gut gedämmte Gebäude mit niedrigem Heizbedarf, selten genutzte Räume oder als Zusatzheizung.


Erfüllt sie die 65-Prozent-Regelung des GEG? Ja, Stromdirektheizungen können die 65-Prozent-Regelung erfüllen (Achtung: hohe Auflagen an die Wärmedämmung des Gebäudes).


Vorteile:

  • Sehr einfache und kostengünstige Installation.

  • Keine CO2-Abgabe.

  • Kein Kaminfeger mehr.

  • Ideal für Zusatzheizungen oder wenig genutzte Räume.


Nachteile:

  • Hohe Betriebskosten, besonders bei steigenden Strompreisen.

  • Effizienter nur in gut gedämmten Gebäuden.

  • Oft nicht als alleinige Heizlösung geeignet.


Fazit: Stromdirektheizungen sind eine einfache Lösung, die sich gut für bestimmte Anwendungen eignet, aber aufgrund der hohen Betriebskosten nur bedingt als Hauptheizung sinnvoll ist.


8. Gas-Hybridheizung

Wie funktioniert sie? Gas-Hybridheizungen kombinieren eine Gas-Heizung mit beispielsweise einer Wärmepumpe oder Solarthermie. Das Gas trägt dabei nur die Spitzenlast - also dann, wenn die erneuerbaren Energien an ihre Grenzen stoßen.


Für welche Gebäude geeignet? Ideal für Bestandsgebäude, die schrittweise auf erneuerbare Energien umgestellt werden sollen, ohne die Gasheizung (sofort) komplett zu ersetzen.


Erfüllt sie die 65-Prozent-Regelung des GEG? Ja, wenn der Hauptteil durch die erneuerbare Heizungslösung getragen wird.


Vorteile:

  • Flexibilität durch den Mix aus fossilem Brennstoff und erneuerbarer Energie.

  • Geringere Heizkosten durch den Einsatz von erneuerbarer Energie.

  • Wenn der Hauptteil der Heizung aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird, erfüllt diese Lösung die 65-Prozent-Regelung des GEG.


Nachteile:

  • Abhängigkeit von fossilem Erdgas bleibt bestehen.

  • Spätestens 2045 ist laut GEG Schluss mit dem Weiterbetrieb des Gas-Heizkessels.

  • Höhere Anschaffungskosten im Vergleich zu einer reinen Gasheizung.


Fazit: Gas-Hybridheizungen bieten eine Übergangslösung für Haushalte, die die bestehende Infrastruktur weiter nutzen möchten und in Zukunft verstärkt auf erneuerbare Energien setzen möchten.


9. EE-Hybridheizung (Erneuerbare-Energie-Hybridheizung)

Wie funktioniert sie? Erneuerbare-Energien-Hybridheizungen kombinieren zwei erneuerbare Energiequellen, wie eine Wärmepumpe mit Solarthermie oder eine Pelletheizung mit Solarthermie.


Für welche Gebäude geeignet? Optimal für Neubauten und Bestandsgebäude, die das GEG erfüllen müssen und vollständig auf fossile Brennstoffe verzichten wollen.


Erfüllt sie die 65-Prozent-Regelung des GEG? Ja, da 100 Prozent erneuerbare Energien zum Einsatz kommen.


Vorteile:

  • 100 Prozent erneuerbare Energie, sehr nachhaltig.

  • Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen.


Nachteile:

  • Sehr hohe Investitionskosten durch die Kombination verschiedener Systeme.

  • Komplexe Technik, die eine gute Abstimmung erfordert.


Fazit: EE-Hybridheizungen sind ideal für Haushalte, die eine vollständig erneuerbare und zukunftssichere Lösung für ihre Heizung anstreben.


Alle 9 Gasheizungs-Alternativen im direkten Vergleich

Hier findest du eine kompakte Übersicht der 9 gängigsten Alternativen zur Gasheizung. Jede Heizungsart wird hinsichtlich ihrer Eignung für verschiedene Gebäudetypen, ihrer Erfüllung der 65-Prozent-Regelung des GEG, sowie ihrer wichtigsten Vor- und Nachteile miteinander verglichen.

Hier ist die aktualisierte Tabelle ohne Fazit:

Heizungsart

Erfüllt die 65%-Regelung des GEG?

Vorteile

Nachteile

Wärmepumpe

Ja

Sehr effizient, umweltfreundlich, förderfähig, keine CO₂-Abgabe

Hohe Investitionskosten, Effizienz abhängig von Dämmung, sinkende Effizienz bei extrem niedrigen Temperaturen

Pelletheizung

Ja

Erprobte Technologie, unabhängig von fossilen Brennstoffen, niedrige Betriebskosten

Regelmäßige Wartung erforderlich, höhere Anfangsinvestitionen, Emissionen wie Feinstaub

Solarthermie

Ja

Sehr umweltfreundlich, CO₂-neutral, geringe Betriebskosten, keine CO₂-Abgabe

Abhängig von Sonneneinstrahlung, hohe Anfangsinvestition, oft nur als Zusatzheizung geeignet

Brennstoffzellenheizung

Ja

Sehr effizient, erzeugt Strom und Wärme, geringe Emissionen, förderfähig

Sehr hohe Anschaffungskosten, komplexe Technik, wenig verbreitet

Fernwärme

Ja

Hohe Effizienz, keine lokale Lagerung nötig, niedrige Wartungskosten

Abhängig von regionaler Verfügbarkeit, intransparente Preisgestaltung

(Bio-)Flüssiggasheizung

Ja, bei 65% Bio-Flüssiggas

Relativ niedrige Investitionskosten

Abhängig von Lieferbedingungen, fossiler Brennstoff, weniger umweltfreundlich

Stromdirektheizung

Ja (bei gut gedämmten Gebäuden)

Geringe Investitionskosten, einfache Installation, keine CO₂-Abgabe

Hohe Betriebskosten, nur in gut gedämmten Gebäuden sinnvoll, oft nur als Zusatzlösung geeignet

Gas-Hybridheizung

Ja (wenn EE den Hauptanteil liefert)

Flexibilität durch Mix aus fossilen und erneuerbaren Energien, geringere Heizkosten

Abhängigkeit von fossilem Erdgas bleibt bestehen, höhere Anschaffungskosten

EE-Hybridheizung

Ja

100% erneuerbare Energie, sehr umweltfreundlich

Sehr hohe Investitionskosten, komplexe Technik

Diese Tabelle zeigt auf einen Blick, welche Heizung-Alternativen zu Gas es gibt, welche am besten zu deinem Gebäude passt und welche Vor- und Nachteile jede Option mit sich bringt.


Fazit: Welche Gasheizungs-Alternative ist die beste Wahl?

Die Wahl der besten Alternative zur Gasheizung hängt von vielen Faktoren ab, wie den baulichen Gegebenheiten, den Umweltzielen und dem verfügbaren Budget.


Wärmepumpen und EE-Hybridheizungen sind sehr zukunftssichere Lösungen, die sowohl effizient als auch umweltfreundlich sind, allerdings mit höheren Anschaffungskosten verbunden.


Pelletheizungen und Solarthermie bieten umweltfreundliche Alternativen mit unterschiedlichen Stärken.


Fernwärme ist eine einfache Lösung, die allerdings stark von den regionalen Gegebenheiten abhängt.


Stromdirektheizungen bieten eine schnelle und einfache Lösung, sind aber aufgrund der hohen GEG-Auflagen und Betriebskosten nur in speziellen Fällen empfehlenswert.


Letztendlich hängt die Wahl der richtigen Heizungsalternative davon ab, was deine Voraussetzungen sind und welche Prioritäten du setzt:

  • Wenn dir Umweltfreundlichkeit und Zukunftssicherheit wichtig sind, sind Wärmepumpen, Brennstoffzellenheizungen und EE-Hybridheizungen die beste Wahl.

  • Solltest du in einer Region leben, in der Fernwärme verfügbar ist, bietet diese eine effiziente und wartungsarme Alternative.

  • Für ländliche Gebiete könnte eine Pelletheizung eine Übergangslösung sein.


Es lohnt sich, die individuellen Gegebenheiten deines Gebäudes und deiner Region genau zu prüfen und auch die staatlichen Fördermöglichkeiten in Betracht zu ziehen, um die wirtschaftlich und ökologisch sinnvollste Entscheidung zu treffen.

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