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KfW-Förderung "Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment (KNN)": Alle wichtigen Fragen und Antworten

Mit dem neuen Förderprogramm „Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment“ (KNN) will die Bundesregierung bezahlbaren und nachhaltigen Wohnungsbau fördern. Wir erklären dir als Bauherr, Investor oder Erstkäufer unter welchen Voraussetzungen du zinsgünstige Kredite erhalten kannst, um bezahlbare, klimafreundliche und flächenoptimierte Wohngebäude zu errichten.


KfW Förderung Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment (KNN)


Das Programm richtet sich vor allem an Haushalte mit niedrigem bis mittlerem Einkommen und fördert den Bau von Wohnungen, die sowohl ökologischen als auch wirtschaftlichen Anforderungen gerecht werden. Im folgenden FAQ findest du die wichtigsten Informationen zum KNN-Programm und erfährst, wie du von der Förderung profitieren kannst.


Was ist das KfW-Förderprogramm „Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment“ (KNN)?

Das KNN ist ein neues Förderprogramm des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), das am 1. Oktober 2024 startet. Ziel ist die Förderung des Baus von klimafreundlichen, flächenoptimierten und zugleich kostengünstigen Wohngebäuden. Es richtet sich an Haushalte mit niedrigem bis mittlerem Einkommen und bietet zinsgünstige Kredite für Bauherren und Erstkäufer. Das Programm ergänzt das bestehende „Klimafreundliche Neubau“-Programm (KFN), legt aber einen besonderen Schwerpunkt auf die Schaffung preiswerten Wohnraums, der ökologisch nachhaltig ist.


Warum wurde die KNN-Förderung ins Leben gerufen?

Angesichts steigender Baukosten und des dringenden Bedarfs an bezahlbarem Wohnraum hat die Bundesregierung erkannt, dass es notwendig ist, nicht nur mehr, sondern auch die "richtigen" Wohnungen zu bauen. Klimafreundliche, flächenoptimierte und bezahlbare Wohnungen sind dringend erforderlich, um sowohl die Klimaziele Deutschlands zu erreichen als auch den Wohnraumbedarf zu decken. Das KNN-Programm dient als wirtschaftlicher Anreiz, um genau diese Art von Projekten zu realisieren.

Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, führt in diesem Zusammenhang aus:

"Mit KNN werden wir zeigen, dass Klimaschutz und Bauen zusammengehen können. Wir gehen bei diesem Programm nicht über das Thema Energiestandard, sondern schauen uns das Haus von der Entstehung bis zum Betrieb an. Ziel ist es, möglichst viel "Graue Energie" vom Beginn bis zum Betrieb zu sparen. Dabei immer im Blick: die Baukosten. Wer die guten Fördermöglichkeiten von KNN in Anspruch nehmen will, muss nachweisen, dass er den Baukostenrahmen und die Vorgaben zur Flächenbegrenzung einhält. Damit wollen wir einen Anreiz auch in Richtung Wirtschaft setzen, Bau- und Kaufwilligen Angebote zu machen, preisgünstig und qualitativ anspruchsvoll zu bauen. Und, ganz wichtig, wie die Baukosten eingehalten werden, entscheiden die Bauherren. Dass bedeutet, KNN zeichnet vor, was der Gebäudetyp E künftig weiterführen wird. Unsere Prognose ist, dass durch KNN bis zu 150.000 neue Wohnungen und Häuser entstehen können. Damit stabilisieren wir weiter die Bau- und Immobilienbranche, schaffen Wohnraum im unteren und mittleren Preissegment und setzen Innovationen wie die Lebenszyklusanalyse im Wohnungsbau um."

Welche Ziele verfolgt das KfW-Förderprogramm KNN?

Die KfW-Förderung KNN zielt darauf ab, klimafreundlichen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, indem es folgende Kernpunkte berücksichtigt:

  • Klimafreundlichkeit: Reduzierte Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes, einschließlich Bau, Nutzung und Abriss.

  • Flächenoptimierung: Effiziente Raumnutzung, die nicht nur geringere Bau- und Nutzungskosten, sondern auch eine Reduzierung der Umweltbelastung durch weniger Materialverbrauch und niedrigere Betriebskosten ermöglicht.

  • Bezahlbarkeit: Durch die Begrenzung der Baukosten werden Wohnungen geschaffen, die für Haushalte mit niedrigem und mittlerem Einkommen erschwinglich sind. Eine zentrale Förderbedingung ist die Einhaltung einer projektspezifischen Baukostengrenze.


Wer kann von der KNN-Förderung profitieren?

Das Programm richtet sich an eine breite Gruppe von Bauherren und Investoren, die in klimafreundlichen Neubau investieren möchten. Dazu zählen:

  • Privatpersonen: Wenn du ein Haus bauen oder eine Wohnung kaufen möchtest.

  • Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften: Unternehmen und Organisationen, die Wohnraum schaffen möchten.

  • Investoren: Sowohl private als auch gewerbliche Investoren, die Wohnimmobilien errichten oder erwerben wollen.

  • Kommunen und Landkreise: Auch öffentliche Träger können die Förderung beantragen.


Wie hoch ist die Förderung?

Die Förderung erfolgt in Form zinsverbilligter Kredite. Pro Wohneinheit kannst du bis zu 100.000 Euro als zinsgünstigen Kredit beantragen. Die Zinsen werden voraussichtlich bei etwa 1,9 Prozent pro Jahr liegen – das ist deutlich günstiger als die marktüblichen Baufinanzierungszinsen, die derzeit bei ca. 3,5 Prozent liegen. Dadurch ergibt sich eine Ersparnis von etwa 12.000 Euro.


Im ersten Quartal 2025 startet eine zusätzliche Bonusförderung, die für Projekte gilt, die besonders hohe Energieeffizienzstandards erfüllen. In diesem Fall kann der Kreditbetrag auf 150.000 Euro pro Wohneinheit erhöht werden. Die Bonusförderung setzt einen noch höheren Standard in Bezug auf Energieeffizienz und die ökologische Gesamtbilanz des Gebäudes.


Was sind die Anforderungen für die KfW-Förderung KNN?

Damit dein Bauvorhaben förderfähig ist, müssen folgende technische Mindestanforderungen erfüllt sein:

  • Effizienzhaus-Standard: Dein Gebäude muss besonders energieeffizient sein und den KfW-Standard 55 erfüllen (für den höheren Kreditbetrag ab 2025 dann vermutlich KfW 40).

  • Ausschluss fossiler Brennstoffe und Biomasse: Für die zentrale Wärmeerzeugung im Gebäude oder in der Nähe des Gebäudes dürfen keine fossilen Brennstoffe oder Biomasse verwendet werden.

  • Treibhausgasemissionen im Gebäudelebenszyklus: Es muss sichergestellt werden, dass das Gebäude den Anforderungen des „Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude PREMIUM“ (QNG-PREMIUM) oder „Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude PLUS“ (QNG-PLUS) entspricht. Diese Siegel legen strenge Maßstäbe für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes an.

  • Einhaltung der Flächengrenzwerte: Die Wohnfläche muss den Technischen Mindestanforderungen entsprechen. Diese beinhalten eine flächenoptimierte Nutzung, z. B. maximal 85 m² für eine 4-Zimmer-Wohnung, um eine effiziente Raumnutzung und Kostensenkung zu gewährleisten. Bei rollstuhlgerechten Wohnungen liegt die Obergrenze bei 100 m².

  • Grenzwerte der gebäudebezogenen Lebenszykluskosten: Die Bau- und Nutzungskosten über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes dürfen die festgelegten Grenzwerte gemäß den Technischen Mindestanforderungen nicht überschreiten. Dies soll langfristig niedrige Betriebskosten sicherstellen und Investitionen in nachhaltige Baustoffe fördern.


Wie funktioniert die Antragstellung?

Du stellst deinen Antrag auf die Förderung über deine Hausbank, bevor das Bauvorhaben beginnt. Wichtig ist, dass du den Antrag nur in Zusammenarbeit mit einem zertifizierten Energieeffizienz-Experten einreichen kannst. Dieser Experte bestätigt, dass die technischen Anforderungen erfüllt sind. Wenn du für eine Kommune oder einen Landkreis tätig bist, kannst du den Antrag direkt bei der KfW stellen.


Welche Finanzierungsmodelle bietet das KNN-Programm?

Das Programm bietet zwei Arten von Krediten:

  1. Annuitätendarlehen: Hier zahlst du gleichbleibende monatliche Raten über die gesamte Laufzeit, wobei in den ersten Jahren nur Zinsen fällig sind.

  2. Endfälliges Darlehen: Während der Laufzeit zahlst du nur die Zinsen, der Kreditbetrag wird am Ende der Laufzeit in einer Summe zurückgezahlt.

Die Laufzeiten der Kredite betragen bis zu 35 Jahre, wobei eine Zinsbindung von bis zu 10 Jahren möglich ist. So hast du langfristige Planungssicherheit.


Was wird via KNN-Förderung gefördert?

Gefördert werden der Bau und der Kauf von klimafreundlichen und flächeneffizienten Wohngebäuden, inklusive der Planung, Bauüberwachung und Erstellung einer Lebenszyklusanalyse.


Was wird nicht gefördert?

Grundstückskäufe oder Umschuldungen bestehender Kredite werden nicht gefördert.


Welche Vorteile bietet die KNN-Förderung langfristig?

Neben den niedrigeren Baukosten und den günstigen Zinsen profitierst du langfristig von niedrigeren Betriebskosten. Durch die energieeffiziente Bauweise sinken die Heizkosten erheblich, was auch zu niedrigeren Nebenkosten führt. Zudem werden die Gebäude nachhaltiger, was ihren Wiederverkaufswert steigern kann.


Wann ist die Förderung verfügbar?

Das Programm startet am 1. Oktober 2024. Die Bonusförderung für besonders energieeffiziente Gebäude wird im ersten Quartal 2025 verfügbar sein.

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