Wer wieder einmal eine Rechnung für Niederschlagswassergebühren erhalten hat, fragt sich, ob eine Regentonne oder eine Zisterne langfristig die Kosten senkt?
In Deutschland werden Niederschlagswassergebühren auf Regenwasser erhoben, welches über bebaute oder versiegelte Flächen in die Kanalisation gelangt. Zu den versiegelten Flächen zählen:
Zufahrten und Wege
Dächer
Terrassen und sonstige wasserundurchlässigen Beläge
Bezahlt man Niederschlagswassergebühren, wenn man eine Zisterne hat?
Egal ob die letzte Rechnung zu hoch war oder man sowieso daran denkt z.B. aus ökologischen Gesichtspunkten eine Zisterne im Garten zu installieren: Da man für Dachflächen Niederschlagswassergebühr (mit dem höchsten Faktor) bezahlt, liegt der Gedanke daran mit einer Zisterne das Wasser einzufangen nah.
Doch befreit eine Zisterne von der Niederschlagswassergebühr?
Jede Gemeinde regelt das etwas anders. In den meisten Kommunen wirken sich Zisternen, die fest installiert und mit dem Boden verbunden sind und ein gewisses Fassungsvolumen haben, gebührenreduzierend aus.
Meistens muss man in zwei (bzw. in manchen Kommunen sogar in drei) Fälle unterscheiden:
Zisterne ohne Überlauf und ohne Anschluss ans öffentliche Kanalnetz: Die an die Zisterne angeschlossenen versiegelten Flächen sind vollkommen von der Niederschlagswassergebühr befreit.
Zisternen-Anschluss ans öffentliche Kanalnetz (Überlauf): Bei Zisternen, die einen Notüberlauf bzw. Anschluss an das öffentliche Kanalnetz haben, vermindert sich die Berechnungsfläche pro m³ Zisternenvolumen um z.B. 8, 15 oder 20 m² der angeschlossenen Fläche. Es gibt zumeist jedoch ein Maximum an Fläche, die angerechnet wird (z.B. 75 m² oder die Hälfte der angeschlossenen Fläche). Manche Kommunen belohnen es zusätzlich, wenn das gesammelte Regenwasser nicht nur für den Garten, sondern auch für Brauchwasser im Haus genutzt wird.
Muss man Niederschlagswassergebühr bezahlen, wenn man eine Regentonne nutzt?
Ja. Regentonnen sind mobile Behälter, die über keine feste Installation und auch keinen Wasserzähler verfügen. Aus diesem Grund wirken sich Regentonnen im Gegensatz zu Zisternen nicht auf die Niederschlagswassergebühr aus.
Gibt es weitere Möglichkeiten die Niederschlagswassergebühr zu umgehen?
Neben einer Zisterne gibt es weitere Punkte, die sich mindernd auf den Faktor der Niederschlagswassergebühr auswirken. So kann die Niederschlagswassergebühr zumindest zum Teil mit wasserdurchlässigen Bodenbelägen (beispielsweise Kies, Rasengittersteine oder Ökopflaster) oder auch mit einer Dachbegrünung umgehen.