Was bedeutet nachhaltiges Bauen? Was ist der Unterschied zwischen nachhaltig und ökologisch Bauen? In diesem Beitrag bringen wir etwas Licht ins Dunkel.
Der Klimawandel ist DIE Herausforderung unserer Zeit. Wer sich heutzutage überlegt zu bauen, stellt sich also früher oder später die Frage: Was ist überhaupt nachhaltiges Bauen und wie kann ich möglichst nachhaltig Bauen?
Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, habe ich mal geschaut, was in der Wissenschaft als nachhaltiges Bauen definiert wird. Ich versuche dies in einfachen Worten auf den Punkt zu bringen.
Was ist nachhaltiges Bauen?
Wer an Nachhaltigkeit & Bauen denkt, denkt in erster Linie an ökologische Aspekte. Das greift allerdings zu kurz. Doch was heißt nachhaltiges Bauen genau?
Nachhaltiges Bauen bedeutet neben ökologischen auch ökonomische und soziokulturelle Gesichtspunkte beim Bau eines Gebäudes gleichberechtigt zu berücksichtigen. Auch zukünftige Generationen und der Lebenszyklus eines Gebäudes werden in die Betrachtung mit einbezogen.
Man spricht auch von den drei Dimensionen bzw. Qualitäten des nachhaltigen Bauens.
Darüber hinaus spielen für die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltigkeit (DGNB) beim Bau von Gebäuden drei weitere Dimensionen eine Rolle:
Die technische Qualität
Die Prozessqualität
Standortmerkmale
Was genau bedeuten die drei Haupt-Dimensionen des nachhaltigen Bauens?
Folgendermaßen werden die drei Dimensionen definiert:
Ökonomische Qualität: Gebäude sollten wirtschaftlich sinnvoll geplant und genutzt werden sowie wertstabil sein. Darüber hinaus müssen Gebäude über deren gesamten Lebenszyklus betrachtet werden: Im Fokus der ökonomischen Qualität stehen neben den Kosten der Errichtung auch sämtliche Folgekosten.
Ökologische Qualität: Die ökologische Qualität eines Gebäudes zeichnet sich in erster Linie durch einen schonenden Umgang mit Ressourcen aus.
Soziokulturelle und funktionelle Qualität: Die soziokulturelle und funktionelle Qualität eines Gebäudes stellt die Nutzerbedürfnisse und Funktionalität, sowie kulturelle und ästhetische Aspekte eines Gebäudes in den Vordergrund.
Was sind Ziele von nachhaltigem Bauen?
Wer wissen will, was nachhaltiges Bauen bedeutet, sollte sich auch mit dessen Zielen auseinandersetzen. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung zählt folgende Schutzziele zu den der drei Dimensionen.
Was ist der Unterschied zwischen ökologischem und nachhaltigem Bauen?
Was ist nachhaltiges Bauen und was ist ökologisches Bauen? Ist das nicht das Gleiche? Während das nachhaltige Bauen wie oben beschrieben drei Dimensionen gleichberechtigt betrachtet, geht es beim ökologischen Bauen – wie man bereits ahnt - rein um die ökologische Dimension. Man kann auch von ökologisch nachhaltig Bauen sprechen.
Einen schonenden Umgang mit Ressourcen erreicht man durch die Nutzung umweltfreundlicher Baumaterialien und einem effizienten Einsatz von Produktionsmitteln, eine Minimierung des Energie- und Wasserverbrauchs, eine möglichst geringe Flächeninanspruchnahme und die Erhaltung der Biodiversität.
Was versteht man unter der Lebenszyklus-Betrachtung bei Gebäuden?
Wenn du wissen willst, was nachhaltiges Bauen ist, solltest du dich außerdem mit einem weiteren wichtigen Aspekt dieses Konzepts beschäftigen - nämlich mit der Lebenszyklusbetrachtung von Gebäuden. Da Gebäude meistens sehr lange genutzt werden, müssen beim nachhaltigen Bauen sämtliche „Lebens-Phasen“ des Gebäudes betrachtet werden.
In jeder Phase muss darauf geachtet werden, dass sowohl Rohstoffgewinnung als auch Herstellung und Transport nachhaltig sind.
Was sind die Vorteile von nachhaltigem Bauen?
Warum nachhaltig zu bauen nicht nur für das Gewissen gut ist, zeigen wir in unserem Blog-Beitrag 5 Vorteile von nachhaltigem Bauen.
Wie baut man nachhaltig?
Selbstverständlich möchtest du auch wissen, wie man denn nachhaltig bauen kann. Dazu haben wir einen ausführlichen Beitrag für dich mit vielen Tipps, wie man nachhaltig bauen kann.
Gibt es Zertifikate für nachhaltiges Bauen?
Wer KfW-Fördergelder für Neubau bekommen möchte, muss sich künftig mit dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) auseinandersetzen. Dieses stellt einen Nachweise bzw. Zertifikat für nachhaltiges Bauen dar.
Suchst du nach Beispielen für nachhaltiges Bauen?
Suchst du nach inspirierenden Beispielen? In einem unserer Blog-Beiträge präsentieren wir dir sieben faszinierende Projekte, die den Begriff "Nachhaltiges Bauen" auf innovative Weise neu definieren. Jedes dieser Häuser erzählt eine eigene Geschichte - von kreativen Designs und cleveren Technologien bis hin zur Verwendung natürlicher Materialien, die sowohl die Umwelt schonen als auch ein gemütliches Zuhause schaffen. Lass dich von den 7 Beispielen zum nachhaltigen Bauen inspirieren und entdecke, wie du nachhaltige Praktiken in dein eigenes Bauvorhaben einfließen lassen kannst.
Was macht nachhaltige Architektur aus?
Dass nachhaltige Architektur mehr als nur eine Holzfassade ist, beschreiben wir in unserem Beitrag Nachhaltiges Bauen & Architektur: 11 grundlegende Denkanstöße für private Bauherren.
Nachhaltiges Bauen ist kein neues Konzept
Im Prinzip ist nachhaltiges Bauen die Rückbesinnung auf alte Konzepte. Früher waren die Menschen dazu gezwungen nachhaltig zu bauen. Die Verfügbarkeit von Ressourcen ließ schlichtweg nichts anderes zu: Häuser wurden so gebaut, dass möglichst viele Familienmitglieder unter ein Dach passen. Gebaut wurde aus regional verfügbaren Materialien: Holz, Stein und Lehm.
Fazit: Die Zeit ist (wieder) reif für nachhaltiges Bauen
Wir hoffen, wir konnten dir die Frage "Was ist nachhaltiges Bauen?" beantworten. Unser Fazit: Mit nachhaltigem Bauen kann man so vieles erreichen: Allein schon die enorme Menge an CO2, die dadurch eingespart werden kann. Es wird also dringend Zeit, dass das Konzept mehr in den Fokus rückt.
