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Nachhaltige Dämmung: Alle Dämmstoffe im Vergleich

Nachhaltige Dämmstoffe sind essentiell, wenn du ein Haus bauen oder sanieren möchtest und dabei auf die Nachhaltigkeit achten möchtest. Du planst die nachhaltige Dämmung deines Hauses und fragst dich, welche Dämmstoffe geeignet sind?


Die Dämmung hat einen besonderen Stellenwert für das nachhaltige Bauen. Grundsätzlich ist eine Dämmung immer nachhaltig, da sie den Energieverbrauch und somit den CO2-Verbrauch senkt. Entscheidend für die Nachhaltigkeit ist jedoch nicht nur die energetische Amortisationszeit der Dämmstoffe, sondern auch das Material.


Tipp vorab: Um bei der Dämmung deines Hauses kosteneffizient vorzugehen, sind die Investitionskosten für das Dämmmaterial und die Arbeitsleistung entscheidend, neben möglichen staatlichen Zuschüssen. Es ist sinnvoll, Angebote von verschiedenen Handwerks-Fachbetrieben zu vergleichen, um ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden. Das Portal Dämmen und Sanieren ermöglicht es dir, mit wenigen Klicks Angebote von Fachfirmen für Dämmarbeiten in deiner Nähe zu erhalten und zu vergleichen.


Welche Dämmstoffe sind nachhaltig? Alle Dämmmaterialien im Vergleich

Für die nachhaltige Wärmedämmung kommen je nach Einsatzbereich unterschiedliche Materialien in Betracht, ein Vergleich der möglichen Dämmstoffe zeigt dir die unterschiedlichen Möglichkeiten für nachhaltige Wärmedämmung.

Material

Energie-Verbrauch / Graue Energie (in MJ/kg)

Wärmeleit-zahl (W/mK)

Recycling

Anwendung

Steinwolle

15,7

bis 0,035

theoretisch wiederver-wertbar, jedoch oft fehlende Sammel-logistik

Fassaden-dämmung, Dach-dämmung, Trittschall-dämmung unter Estrich, Brandschutz

Glaswolle

41

bis 0,032

theoretisch möglich, Sammellogis-tik fehlt noch

Dach-dämmung, Fassaden-dämmung, Technische Isolierungen (z.B. Rohrleitungen und Heizungs-systeme),

EPS (Styropor)

105

bis 0,032

Wiederver-wertung von Produktions-resten, kaum Wiederverwendung

Fassaden-dämmung, Estrich-dämmung

XPS

110

bis 0,032

keine Wiederver-wertung, Verbrennung in Abfallver-brennungs-anlagen

Perimeter-dämmung, Fundament-platte, Flachdach-dämmung

Holzfaser

18 bis 20

bis 0,037

teilweise Verarbeitung zu Holzwerkstoffprodukten, thermische Verwertung

ökologische Wärme-dämmung im Wand-, Decken- und Dachbereich

Kork

12,7

bis 0,045

Verbrennung in Abfallver-brennungs-anlagen

Trittschalldämmung; evtl. als nachhaltige Fassaden-dämmung

Zellulose

3,2

bis 0,040

Wiederver-wertung von Produktions-resten, Rücknahme- und Wiederver-wertung

Dachdäm-mung, Dämm-material für ökologische Dämmung im Trockenbau

Flachs

34

bis 0,040

derzeit gibt es kein Recycling

Dämm-material für ökologische Dämmung im Trockenbau, Zwischen-sparren-dämmung bei Dächern oder Fachwerk

Hanf

15

bis 0,038

Schüttgut ist wiederver-wendbar, Dämmplat-ten nicht recycelbar

Zwischen-sparren-dämmung, Untersparen-dämmung, Dachboden-dämmung, Dämmung von Geschoss-decken

​Jute

​4,1

bis 0,038

​vollständig kompostier-bar, recycling-fähig

Dach-dämmung, Wand-dämmung, Dämmung von Geschoss-decken, Fußboden-dämmung

Schafwolle

16,4

bis 0,040

​deponierbar, thermische Verwertung in Verbrennungsanlage

Innendäm-mung, Untersparrendämmung, Zwischen-sparren-dämmung, Dämmung von Geschoss-decken

Schaumglasschotter

21,4

bis 0,038

​keine Wiederver-wertung, als Bauschutt deponierbar

nachhaltige Perimeterdämmung / Außendämmung im erdberührten Bereich

Ist Mineralwolle nachhaltig?

Die Bezeichnung Mineralwolle steht als Oberbegriff für Dämmstoffe aus mineralischer Wolle, relevant sind in diesem Zusammenhang insbesondere Stein- und Glaswolle. Dämmstoffe aus Mineralwolle sind vor allem dadurch nachhaltig, da der Energieaufwand für die Produktion vergleichsweise gering ist.


Ist Steinwolle nachhaltig?

Aus den oben genannten Gründen ist Steinwolle durchaus nachhaltig und gehört zu den anorganischen Dämmstoffen.

Fassadendämmung aus Steinwolle nachhaltig?

Als Rohstoff dienen überwiegend Diabas (basische Gesteine) oder Basalt, Dolomit, Zement, Kalkstein und Recyclingsteine. Der Rohstoffbedarf ist relativ gering und die benötigten Gesteine sind in großer Menge vorhanden. Allerdings ist Zement definitiv als problematisch zu sehen in Bezug auf dessen äußerst energieintensive Herstellung.


In Bezug auf Nachhaltigkeit gibt es noch weitere Faktoren zu beachten:

  1. Langlebigkeit: Steinwolle ist extrem langlebig und kann, genau wie Glaswolle, jahrzehntelang effektiv isolieren. Sie ist auch feuerresistent, was ein zusätzliches Sicherheitsmerkmal in Gebäuden darstellt.

  2. Recycelbarkeit: Steinwolle kann recycelt werden, allerdings ist dies ein arbeitsintensiver und kostspieliger Prozess. In der Praxis wird sie daher oft nicht recycelt landet auf einer Deponie.

  3. Gesundheitsrisiken: Wie Glaswolle kann auch Steinwolle bei der Installation und Entfernung Reizungen und Atemprobleme verursachen. Es ist daher wichtig, geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen.


Trotz der genannten Schwächen kann Steinwolle in einem beschränkten Anwendungs-Spektrum durchaus auch aus Nachhaltigkeits-Perspektive sinnvoll eingesetzt werden, wenn sie verantwortungsbewusst und unter Berücksichtigung ihrer gesamten Lebensdauer verwendet wird.

  • Energieverbrauch (Graue Energie): ca. 15,7 MJ/kg (Megajoule pro Kilogramm)

  • Wärmeleitzahl: bis 0,035 W/mK (Watt pro Meter und Kelvin)

  • Recycling: theoretisch ja, erforderliche Logistik fehlt derzeit noch

  • Geeignet für: Fassadendämmung, Dachdämmung, Trittschalldämmung unter Estrich


Zählt Glaswolle zu den nachhaltigen Dämmstoffen?

Glaswolle ist ebenfalls der Gruppe der künstlichen Mineralfasern zuzuordnen und besteht überwiegend aus mit Phenol-Formaldehydharz gebundenen Glasfasern.

Mineralwolle & Nachhaltigkeit

Glaswolle, auch bekannt als Glasfaserisolierung, wird oft in Gebäuden zur Wärme- und Schallisolierung verwendet. Hinsichtlich der Nachhaltigkeit von Glaswolle gibt es mehrere Faktoren zu berücksichtigen:


  1. Ressourcenverbrauch: Glaswolle wird aus Sand und recyceltem Glas hergestellt. Zumindest ein Rohstoff - nämlich Sand - wird zunehmend knapper. Auch der Energieaufwand, um diese Materialien zu Glaswolle zu verarbeiten, ist vergleichsweise hoch. In jüngerer Zeit hat die Industrie jedoch erhebliche Fortschritte gemacht, um den Energieverbrauch während der Produktion zu reduzieren.

  2. Langlebigkeit: Glaswolle ist sehr langlebig und kann jahrzehntelang wirksam isolieren, ohne dass ihre Leistung nachlässt.

  3. Recycelbarkeit: Glaswolle kann recycelt werden, allerdings ist das nicht immer praktikabel, da das Sammeln und Sortieren alter Isoliermaterialien arbeitsintensiv und teuer sein kann. Zudem ist die Nachfrage nach recycelter Glaswolle oft gering.

  4. Gesundheitsrisiken: Einige Studien haben gezeigt, dass Glaswolle-Reizungen und Atemprobleme verursachen kann, wenn sie während der Installation oder Entfernung eingeatmet wird. Dies hat in einigen Ländern zu strengeren Vorschriften geführt, um die Exposition gegenüber Glaswolle-Staub zu begrenzen.


Bezieht man all diese Punkte in die Betrachtung mit ein, kann Glaswolle nicht unbedingt als nachhaltig angesehen werden. Doch in gewissen Bereichen sind alternative Dämmstoffe schwierig einzusetzen und daher kann man durchaus auf Glaswolle setzen, wenn sie verantwortungsvoll und unter Berücksichtigung ihrer gesamten Lebensdauer, von der Produktion bis zur Entsorgung, verwendet wird. Bei Verwendung eines höheren Anteils von Altglas lässt sich das ökologische Profil zudem verbessern.

  • Energieverbrauch (Graue Energie): ca. 41 MJ/kg

  • Wärmeleitzahl: bis 0,032 W/mK

  • Recycling: theoretisch möglich, Sammellogistik fehlt noch

  • Geeignet für: Dachdämmung, Technische Isolierungen (z.B. Rohrleitungen und Heizungssysteme)

Wie wenig nachhaltig sind synthetische Dämmstoffe?

Synthetische Dämmstoffe gelten als nicht nachhaltig. Warum? Ausgangsstoffe sind überwiegend Erdöl, Bakelit oder Siliziumdioxid, die mittels chemischer Weiterverarbeitung synthetisiert werden. Aufgrund der Nutzung fossiler Ressourcen und des hohen Energieaufwandes bei der Herstellung gelten sie als die schwarzen Schafe unter den Dämmstoffen. Wer nur auf nachhaltige Dämmstoffe von Außenwand & Co. setzen möchte, sollte also die Finger davon lassen.


EPS-Dämmung & Nachhaltigkeit

EPS (expandiertes Polystyrol), häufig als Styropor bekannt, ist seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil in der Baubranche und hat sich als ein effektiver Dämmstoff etabliert. Seine weite Verbreitung ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, darunter seine gute Wärmeleitfähigkeit von bis zu 0,032 W/mK, die es ideal für Anwendungen wie die Dämmung von Fassaden macht.


Allerdings hat eine EPS-Dämmung hinsichtlich der Nachhaltigkeit einige Schwachstellen. Die Produktion von EPS basiert auf Erdöl, einer nicht erneuerbaren Ressource, deren Abbau und Verarbeitung erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt hat. Dies, zusammen mit einem erheblichen Energieverbrauch von etwa 105 Megajoule pro Kilogramm (Graue Energie), unterstreicht die Bedenken hinsichtlich des Umweltauswirkungen der EPS-Produktion.

EPS Dämmung & Nachhaltigkeit

Darüber hinaus stellt das Recycling von EPS eine weitere Herausforderung dar. Obwohl Produktionsreste wiederverwertet werden können, ist die Wiederverwendung von gebrauchtem EPS-Material oft problematisch. Gebrauchte EPS-Dämmstoffe sind oft mit anderen Materialien vermischt oder durch die Anwendung von Klebstoffen oder Farben verunreinigt, was ihre Wiederverwertung erschwert. Daher landet ein Großteil des EPS-Materials nach dem Ende seiner Lebensdauer auf Deponien oder in Verbrennungsanlagen, was zusätzliche Umweltbelastungen verursacht.


Trotz dieser Herausforderungen sollte erwähnt werden, dass die Verwendung von EPS als Dämmstoff dazu beitragen kann, den Energieverbrauch von Gebäuden zu senken und somit die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. In diesem Sinne leistet EPS einen Beitrag zur Energieeffizienz und zur Minderung der Klimaauswirkungen.


Insgesamt betrachtet, stellt sich jedoch die Frage, ob und wie die Baubranche EPS-Dämmstoffe nachhaltiger machen kann. Zu den möglichen Lösungsansätzen zählen die Entwicklung von EPS-Alternativen auf Basis erneuerbarer Ressourcen, die Optimierung der EPS-Produktionsverfahren zur Reduzierung der Grauen Energie, sowie die Verbesserung der EPS-Recyclingprozesse. Es ist ein gemeinsamer und fortgesetzter Aufwand von Industrie, Forschung und Politik erforderlich, um die Nachhaltigkeit von EPS-Dämmstoffen zu verbessern.

  • Energieverbrauch (Graue Energie): ca. 105 MJ/kg

  • Wärmeleitzahl: bis 0,032 W/mK

  • Recycling: Wiederverwertung von Produktionsresten, kaum Wiederverwendung von gebrauchten Dämmstoffen

  • Geeignet für: Fassadendämmung, Estrichdämmung


Wie wenig nachhaltig ist eine XPS-Dämmung?

XPS (extrudiertes Polystyrol) besteht aus Polysterol, entsprechend steht auch hier die erdölbasierte Herstellung in der Kritik.


XPS wird fast immer für die Dämmung in erdberührten Bereichen genutzt, z.B. als Dämmung unter der Bodenplatte.


Und warum wird XPS-Dämmung dafür verwendet?

  • Hohe Wärmedämmung: XPS hat hervorragende Wärmedämmeigenschaften, die dazu beitragen, die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern und Heiz- und Kühlkosten zu senken.

  • Wasserbeständigkeit: XPS absorbiert nur sehr wenig Wasser, was es zu einer idealen Dämmung für Anwendungen macht, bei denen Feuchtigkeit ein Problem sein könnte, wie z. B. bei Kellern oder im Fundamentbereich.

  • Beständigkeit gegen Druck und Schlag: XPS ist sehr widerstandsfähig gegen Kompression, was es ideal für Anwendungen mit hoher Belastung, wie z. B. unter Bodenplatten oder im Bereich der Kellerwand, macht.

  • Langfristige Leistung: XPS behält seine Wärmedämmung und physikalischen Eigenschaften über einen langen Zeitraum, was bedeutet, dass es nicht regelmäßig ersetzt werden muss.

Weitere Fakten zum Thema XPS & Nachhaltigkeit:

  • Energieverbrauch (Graue Energie): ca. 110 MJ/kg

  • Wärmeleitzahl: bis 0,032 W/mK

  • Recycling: keine Wiederverwertung, Verbrennung in Abfallverbrennungsanlagen

  • Geeignet für: Perimeterdämmung, Fundamentplatte, Flachdachdämmung.

Ökologische Dämmstoffe im Vergleich

Du interessierst dich für die ökologische Dämmung von Außenwand & Co. sowie nachhaltige Dämmstoffe wie Holzfaser, Kork oder Zellulose? Aufgrund der Verwendung nachwachsender Rohstoffe gelten sie als nachhaltig, daher lohnt sich ein Blick auf ökologische Dämmstoffe und ein Vergleich relevanter Eckdaten.


Holzfaserdämmung & Nachhaltigkeit

Für die nachhaltige Dämmung sind Holzfaserdämmplatten hervorragend geeignet. Als Rohstoffe dienen in erster Linie Reste aus der Holzverarbeitung, mit denen du dein Haus nachhaltig dämmen kannst.

Nachhaltige Holzfaserdämmung einer Innenwand

Dennoch sollte beachtet werden, dass die Nachhaltigkeit der Holzfaserdämmung von verschiedenen Faktoren abhängt, einschließlich der Herstellungsverfahren, der Transportwege und der Herkunft des Holzes.

  • Energieverbrauch (Graue Energie): ca. 18 bis 20 MJ/kg

  • Wärmeleitzahl: bis 0,037 W/mK

  • Recycling: teilweise Verarbeitung zu Holzwerkstoffprodukten, thermische Verwertung

  • Geeignet für: ökologische Wärmedämmung im Wand-, Decken- und Dachbereich; Trittschalldämmung

Wie nachhaltig ist eine Korkdämmung?

Als Rohstoff dient die Rinde von Korkeichen, für die nachhaltige Dämmung kann Kork als Granulat oder als Dämmplatten zum Einsatz kommen. Das Material ist verrottungsfest, druckbelastbar und wärme- sowie schalldämmend.

  • Energieverbrauch (Graue Energie): ca. 12,7 MJ/kg

  • Wärmeleitzahl: bis 0,045

  • W/mK

  • Recycling: Verbrennung in Abfallverbrennungsanlagen

  • Geeignet für: Trittschalldämmung; evtl. als nachhaltige Fassadendämmung

Zellulose-Dämmung & Nachhaltigkeit

Zellulose kommt als Dämmstoff in Form von Zellulosefaser-Dämmplatten oder losen Flocken als Einblasdämmung zum Einsatz (siehe Bild).

Der Rohstoff stammt überwiegend aus dem Altpapierrecycling, zu den weiteren Bestandteilen zählen Fasern aus Alt- und Resttextilien sowie Bindemittel. Nachhaltiges Dämmmaterial aus Zellulose eignet sich aufgrund guter Wärmeschutzeigenschaften ideal für die ökologische Wärmedämmung.

  • Energieverbrauch (Graue Energie): ca. 3,2 MJ/kg

  • Wärmeleitzahl: bis 0,040 W/mK

  • Recycling: Wiederverwertung von Produktionsresten im Herstellungsprozess; Rücknahme- und Wiederverwertungsgarantie für Homatherm-Dämmplatten.

  • Geeignet für: Dachdämmung (Auf-Sparren- und Flachdach-Dämmung), Dämmmaterial für ökologische Dämmung im Trockenbau (in leichten Trennwänden), ökologische Dämmung der Außenwand / nachhaltige Fassadendämmung

Sind Flachs-Dämmstoffe nachhaltig?

Für die Herstellung von Flachs-Dämmstoffen wird ausschließlich die Kurzfaser der Flachspflanze verwendet. Das Material gilt als mottensicher und ist unempfindlich gegen Nässe. Flachs kommt für die ökologische Wärmedämmung überwiegend als Stopfwolle oder in Form von Dämmvlies zum Einsatz.

  • Energieverbrauch (Graue Energie): ca. 34 MJ/kg

  • Wärmeleitzahl: bis 0,040 W/mK

  • Recycling: derzeit gibt es kein Recycling

  • Geeignet für: als Dämmmaterial für ökologische Dämmung im Trockenbau (Innenraumdämmung), Zwischensparrendämmung bei Dächern oder Fachwerk

Hanf-Dämmstoffe & Nachhaltigkeit

Hanfdämmung mit Thermo Hanf Combi Jute

Wer auf natürliches Dämm-Material setzen möchte, sollte sich auch mit einer Hanfdämmung beschäftigen. Als Rohstoff für die Hanf-Wärmedämmstoffe dienen ausschließlich die Kurzfasern der Hanfpflanze.

Das ungezieferbeständige und verrottungsfeste Dämmmaterial kann für die nachhaltige Dämmung als Stopfwolle oder Vlies zum Einsatz kommen, alternativ sind auch Schüttungen möglich.

  • Energieverbrauch (Graue Energie): ca. 15 MJ/kg

  • Wärmeleitzahl: bis 0,038 W/mK

  • Recycling: Schüttgut ist wiederverwendbar, Dämmplatten lassen sich nicht recyceln (thermische Verwertung möglich)

  • Geeignet für: Eine Hanfdämmung eignet sich zur Zwischensparrendämmung, Untersparendämmung, Dachbodendämmung oder auch zur ökologischen Dämmung von Decken

Sind Dämmstoffe aus Jute nachhaltig?

Auch Thermojute gehört zur Gruppe der natürlichen Dämmstoffe. Thermojute, auch als Jutedämmstoff bekannt, wird in der Bauindustrie zur Wärme- und Schallisolierung verwendet.

Thermojute eignet sich gut als nachhaltige Dämmung der Zwischendecke

Es gibt mehrere Faktoren, die bei der Beurteilung der Nachhaltigkeit einer Dämmung aus Jute zu berücksichtigen sind:

  • Ressourcenverbrauch: Thermojute wird von vielen Herstellern aus den Fasern von recycelten Kakaosäcken hergestellt. Das bedeutet, dass die Herstellung von Thermojute auf der Wiederverwendung von Ressourcen basiert, die sonst Abfall wären.

  • Langlebigkeit: Thermojute ist ein robustes Material, das über viele Jahre hinweg effektiv isoliert, ohne dass seine Leistung nachlässt.

  • Recycelbarkeit: Thermojute kann recycelt oder kompostiert werden, was seine Nachhaltigkeit weiter erhöht. Zudem ist es biologisch abbaubar und verursacht daher bei der Entsorgung keine Umweltprobleme.

Insgesamt ist Thermojute ein äußerst nachhaltiger Dämmstoff, der eine effektive Isolierung bietet und gleichzeitig die Umwelt schont.

  • Energieverbrauch (Graue Energie): ca. 4,1 MJ/kg

  • Wärmeleitzahl: ca. 0,038 - 0,045 W/mK

  • Recycling: vollständig kompostierbar, recyclingfähig

  • Geeignet für: Dachdämmung, Wanddämmung, Deckendämmung, Fußbodendämmung

Schafwolle-Dämmstoffe & Nachhaltigkeit

Wenn du nachhaltig dämmen möchtest, sind ökologische Dämmstoffe aus reiner Schafschurwolle eine interessante Alternative. Das Material zeichnet sich durch hohes Wasseraufnahmevermögen, gute Wärmedämmung und temperaturausgleichende Eigenschaften aus. Es sind Dämmmatten, lose Wolle oder Dichtungszöpfe erhältlich.


Rohstoffe sind reichlich vorhanden, da Schafwolle ein nachwachsender Rohstoff ist, der weltweit im Überangebot steht. Die Rohwolle, hauptsächlich aus Deutschland oder Österreich, wird mit Schmier- oder Kernseife und Soda gründlich gewaschen und gespült, bevor sie zu Dämmstoffmatten verarbeitet wird. Wie nachhaltig eine Dämmung aus Schafwolle ist, hängt hauptsächlich von der Schafhaltung, dem Transport und der Umweltverträglichkeit des eingesetzten Insektizids und Flammschutzmittels ab.

  • Energieverbrauch (Graue Energie): ca. 16,4 MJ/kg

  • Wärmeleitzahl: bis 0,040 W/mK

  • Recycling: deponierbar, thermische Verwertung in Verbrennungsanlage

  • Geeignet für: Innendämmung, Untersparrendämmung, Zwischensparrendämmung, Dämmung von Geschossdecken

Ist Schaumglasschotter ein nachhaltiger Dämmstoff?

Schonmal etwas vom Dämmstoff Schaumglasschotter (synonym auch Glasschaumschotter genannt) gehört?


Schaumglas, ein mineralischer Dämmstoff, bietet eine interessante Alternative zu herkömmlichen Dämmmaterialien, insbesondere zur XPS-Dämmung unter der Bodenplatte. Es besteht hauptsächlich aus recyceltem Flachglas, wobei weitere Materialien wie Feldspat oder Quarzsand bei der Herstellung verwendet werden können. Seine Fertigung ist ein Prozess hoher Temperaturen: das Rohmaterial wird stark erhitzt, anschließend zermahlen und nach der Zugabe von Kohlenstoff aufgeschäumt.


Trotz der energieintensiven Herstellung kann Schaumglasschotter aufgrund seiner außerordentlichen Langlebigkeit eine nachhaltige Dämmoption darstellen. Der Energieverbrauch bei der Produktion beträgt etwa 21,48 Megajoule pro Kilogramm (Graue Energie). Im Vergleich zu einigen anderen Dämmstoffen ist dies relativ niedrig. So kann man z.B. bei der Perimeterdämmung im Vergleich zur XPS bis zu 70 Prozent CO2 einsparen.


Auch wenn es selbst aus recyceltem Glas hergestellt wird, gibt es im Hinblick auf das Recycling von Schaumglasschotter einige Einschränkungen. Es kann derzeit nicht wiederverwertet werden und wird daher meist als Bauschutt deponiert.


Die Langlebigkeit von Schaumglasschotter trägt jedoch zur Nachhaltigkeit bei, da sie dazu führt, dass die Materialien über einen längeren Zeitraum genutzt werden können, bevor sie ersetzt oder entsorgt werden müssen. Dies reduziert die Häufigkeit, mit der neue Materialien produziert und verbraucht werden, was positive Auswirkungen auf den Ressourcenverbrauch und die Umwelt hat.


Insgesamt bietet Schaumglasschotter ein interessantes Profil hinsichtlich Nachhaltigkeit und Leistung. Obwohl Verbesserungen in Bezug auf Recycling und die Reduzierung des Energieverbrauchs bei der Herstellung erforderlich sind, stellt es eine vielversprechende Option für umweltbewusste Bau- und Renovierungsprojekte dar.

  • Energieverbrauch (Graue Energie): ca. 21,48 MJ/kg

  • Wärmeleitzahl: bis 0,038 W/mK

  • Recycling: keine Wiederverwertung, als Bauschutt deponierbar

  • Geeignet für: nachhaltige Perimeterdämmung / Außendämmung im erdberührten Bereich

Welcher Dämmstoff ist der ökologischste?

Wenn du nach dem ökologischsten Dämmstoff von allen suchst, lohnt sich ein Blick auf die Neuentwicklung eines findigen Start-ups aus Osnabrück. Basierend auf einer von BASF entwickelten Technologie ist die Entwicklung eines umweltfreundlichen Hochleistungsdämmstoffes auf Biobasis gelungen, der zu mehr als 90 Prozent aus Luft besteht. Der restliche Anteil ist der Holzbestandteil Lignin, der als Nebenprodukt bei der Papierherstellung anfällt. Der innovative Aerogol-Dämmstoff ist somit vollständig biologischen Ursprungs und überzeugt mit einer im Labor gemessenen Wärmeleitfähigkeit von 0,017 W/mK.


Welche biogenen / ökologischen Dämmstoffe eignen sich als nachhaltige Fassadendämmung?

Ökologische Dämmstoffe für die Fassade schützen vor Wärmeverlusten und tragen zur Energieersparnis bei. Ebenso wie bei der Innendämmung kannst du ökologische Dämmstoffe auch für die Fassade nutzen, beispielsweise mit Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) aus Holzfaser oder Hanf. Bei einer hinterlüfteten Fassade sind neben Holzfaser und Hanf auch natürliche Materialien wie Kork und Zellulose als Dämmstoffe geeignet - so bekommt dein Haus eine nachhaltige Fassadendämmung.


Eignen sich ökologische Dämmstoffe auch für das Dach?

Mit der Dämmung des Daches kannst du bis zu 20 Prozent der Heizkosten einsparen, die herkömmlichen Materialien weisen jedoch eine eher durchwachsene Ökobilanz auf. Du möchtest ökologische Dämmstoffe für das Dach nutzen? Dann hast du die Wahl aus unterschiedlichen Materialien, die mit guten Dämmeigenschaften punkten. Glas- und Steinwolle gelten als nachhaltig und sind ideal für die Dämmung des Daches. Holzfaser und Zellulose eignen sich besonders gut für die Dachdämmung, bei einem Flachdach ist zudem Schaumglasschotter eine gute Wahl.


Ist eine ökologische Dämmung der Kellerdecke möglich?

Hartschaumplatten sind die Klassiker bei der Kellerdeckendämmung und auch mineralische Faserplatten aus Glas- oder Steinwolle kommen häufig zum Einsatz. Wenn du jedoch die ökologische Dämmung der Kellerdecke bevorzugst und nachhaltiges Dämmmaterial suchst, gibt es umweltfreundliche Alternativen. Die ökologische Dämmung im Keller kannst du mit folgenden Materialien vornehmen:

  • Holzfasern

  • Holzwolle

  • Kokosfasern

  • Schafwolle

  • Zellulose

Der Dämmwert ist zwar im direkten Vergleich etwas niedriger als bei den klassischen Dämmmaterialien, dafür sind sie allerdings nachhaltig und natürlichen Ursprungs.


Wie lässt sich die obersten Geschossdecke nachhaltig dämmen?

Die nachhaltige Wärmedämmung der obersten Geschossdecke kannst du mit unterschiedlichen Materialien vornehmen. Bei einer Betondecke verbaust du beispielsweise statt den klassischen Styropor-Hartschaumplatten nachhaltige Holzweichfaserplatten. Wenn du versetzt zur ersten eine zweite Schicht auslegst, kannst du unerwünschte Wärmebrücken vermeiden. Bei einer Holzdecke kannst du organische Dämmstoffe verwenden. Zwischen den Balken legst du einfach Dämmmatten aus Hanf, Zellulose oder Holzfaser aus.


Ökologische Dämmung unter Bodenplatte & Dämmung von Keller-Außenwänden

Wenn du den Fokus auf nachhaltiges Bauen legst, kann das Fundament eine große Herausforderung sein. Gibt es überhaupt eine ökologische Dämmung unter einer Bodenplatte bzw. die nachhaltige Dämmung von Keller-Außenwänden?


Entscheidend ist eine Perimeterdämmung und das verwendete Material muss hohen Anforderungen entsprechen:

  • druckstabil

  • feuchtigkeitsbeständig

  • verrottungsfest

  • frostbeständig

Statt XPS-Perimeterdämmung kannst du alternativ aus Altglas hergestellten Schaumglasschotter verwenden.


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Quellen:



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