In unserem Beitrag erfährst du, wann ein Wärmepumpentarif für Strom sinnvoll ist, welche Kosten auf dich zukommen, wie viel du sparen kannst und welche Alternativen es gibt. Finde heraus, ob ein spezieller Stromtarif für deine Wärmepumpe die beste Wahl ist und wie du von niedrigen Stromkosten profitieren kannst.
Das wichtigste vorab: (Wann) Lohnt sich Wärmepumpenstrom?
Gleich vorab: Ein Wärmepumpentarif ist nicht für jeden Haushalt sinnvoll, sondern hängt stark von individuellen Faktoren ab.
Lohnt sich besonders für:
Haushalte mit einem hohen jährlichen Stromverbrauch von mehr als 6.000 kWh (inklusive Wärmepumpe).
Wärmepumpen mit einem jährlichen Stromverbrauch von mehr als 3.000 kWh.
Haushalte, die bereit sind, in einen separaten Zähler zu investieren (Installationskosten von 300 bis 800 Euro und jährliche Wartungsgebühren von 20 bis 40 Euro).
Mögliche Einsparungen: Bis zu 250 Euro jährlich bei durchschnittlichen Haushalten. In besonders günstigen Fällen sogar über 500 Euro Ersparnis, abhängig von Verbrauch und regionalen Tarifunterschieden.
Weniger lohnenswert für:
Haushalte mit geringem Stromverbrauch oder solchen, die Solarenergie zur Deckung eines großen Teils ihres Strombedarfs nutzen.
Haushalte, die keinen separaten Zähler installieren möchten oder können.
Alternativen: Dynamische Stromtarife oder auch steuerbare Wärmepumpen ohne separaten Zähler bieten ebenfalls Rabattmöglichkeiten, ohne die Notwendigkeit großer Infrastrukturänderungen. Mehr dazu weiter unten.
Letztlich lohnt sich ein Wärmepumpentarif vor allem bei hohem Verbrauch.
Was ist Wärmepumpenstrom?
Unter Wärmepumpenstrom fallen spezielle Stromtarife, die ausschließlich für Haushalte angeboten werden, die mit einer Wärmepumpe heizen.
Was ist der Unterschied zwischen Wärmepumpenstrom und normalem Strom?
Gar keiner. Aus der Steckdose kommt genau der gleiche Strom.
Was sind die Vorteile eines Wärmepumpen-Stromtarifs?
Der Vorteil eines solchen Tarifs ist besonders für Haushalte attraktiv, die über eine Wärmepumpe verfügen und einen hohen Energieverbrauch haben. Um den Wärmepumpenstrom nutzen zu können, muss die Wärmepumpe jedoch über einen separaten Zähler betrieben werden.
Dies ermöglicht es dem Netzbetreiber, die Stromnutzung der Wärmepumpe getrennt vom restlichen Haushaltsstrom zu erfassen und gezielt günstigere Tarife anzubieten.
Warum ist Wärmepumpenstrom günstiger?
Wärmepumpenstrom ist in der Regel günstiger als der normale Haushaltsstrom. Der Grund für die geringeren Kosten liegt darin, dass für Wärmepumpenstrom niedrigere Netzentgelte und Konzessionsabgaben anfallen. Dies führt dazu, dass die Kilowattstunde Strom in einem Wärmepumpentarif rund 8 Cent günstiger ist als beim herkömmlichen Stromtarif.
Voraussetzungen: Wann ist ein Wärmepumpentarif beim Strom sinnvoll?
Ob sich ein spezieller Wärmepumpen-Stromtarif für dich lohnt, hängt vor allem von deinem Stromverbrauch und der Art, wie du die Wärmepumpe nutzt, ab. Wärmepumpentarife sind in der Regel dann besonders attraktiv, wenn sowohl die Wärmepumpe als auch der restliche Haushalt einen hohen Strombedarf haben.
Verbrauchsabhängigkeit
Wärmepumpentarife lohnen sich besonders für Haushalte, in denen die Wärmepumpe einen Stromverbrauch von über 3.000 kWh pro Jahr hat. Dies ist eine relativ niedrige Schwelle, die von vielen Haushalten mit Wärmepumpen leicht erreicht wird. Zudem sollte der Haushalt insgesamt einen Stromverbrauch von mindestens 6.000 kWh pro Jahr haben, um die Ersparnisse maximal zu nutzen.
Das heißt im Umkehrschluss: In Haushalten mit einem niedrigeren Stromverbrauch oder solchen, die zusätzlichen Solarstrom aus einer eigenen Photovoltaikanlage nutzen, lohnt sich der separate Wärmepumpentarif weniger.
Separate Stromzähler
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Notwendigkeit eines separaten Stromzählers. Um von einem Wärmepumpentarif profitieren zu können, muss die Wärmepumpe über einen eigenen Zähler betrieben werden. Dies ermöglicht es dem Netzbetreiber, die Wärmepumpe unabhängig vom restlichen Haushaltsstrom zu steuern und günstigere Tarife anzubieten. Ein solcher separater Zähler verursacht jedoch zusätzliche Installations- und Wartungskosten, die einkalkuliert werden müssen.
Für kleinere Haushalte oder energieeffiziente Gebäude, die ihren Stromverbrauch minimieren oder Solarstrom nutzen, lohnt sich dieser Aufwand häufig nicht.
Kosten und Ersparnisse durch einen Wärmepumpen-Stromtarif
Ein wesentlicher Vorteil eines Wärmepumpentarifs ist die potenzielle Ersparnis bei den Stromkosten. Spezielle Wärmepumpentarife sind im Durchschnitt etwa 8 Cent pro Kilowattstunde günstiger als reguläre Haushaltsstromtarife. Doch wie groß die tatsächliche Ersparnis ausfällt, hängt stark vom individuellen Stromverbrauch und den regionalen Tarifunterschieden ab.
Konkrete Einsparbeispiele
Laut Berechnungen von Finanztip konnten Haushalte durch den Einsatz eines Wärmepumpentarifs im Schnitt rund 238 Euro pro Jahr sparen. In einigen Fällen betrug die jährliche Ersparnis sogar bis zu 590 Euro, was etwa 22 % der gesamten Stromkosten eines Haushalts entspricht.
Allerdings gibt es auch Szenarien, in denen sich der Wärmepumpentarif nicht auszahlt, insbesondere wenn der Stromverbrauch relativ gering ist. In diesen Fällen fressen die Kosten für den separaten Zähler die Ersparnisse auf.
Kosten für den separaten Stromzähler
Ein separater Zähler ist notwendig, um von einem Wärmepumpentarif zu profitieren, was zusätzliche Kosten verursacht. Die Kosten für die Installation eines zweiten Zählers variieren, liegen aber im Allgemeinen zwischen 300 und 800 Euro. Hinzu kommen jährliche Wartungs- und Zählergebühren, die sich auf etwa 20 bis 40 Euro pro Jahr belaufen.
Für viele Haushalte kann diese Investition sinnvoll sein, wenn der jährliche Stromverbrauch der Wärmepumpe hoch genug ist, um die anfänglichen Kosten für den Zähler innerhalb weniger Jahre wieder einzusparen.
Zusätzliche Faktoren
Neben den potenziellen Einsparungen ist es wichtig, die regionalen Unterschiede bei den Tarifen und die Verfügbarkeit von Wärmepumpenstrom zu berücksichtigen. In manchen Gegenden bieten Stadtwerke oder lokale Energieversorger besonders günstige Tarife an, während in anderen Regionen die Ersparnis geringer ausfallen kann.
Alternativen zu Wärmepumpenstromtarifen
Wärmepumpentarife sind nicht die einzige Option, um beim Heizen mit einer Wärmepumpe Stromkosten zu sparen. Es gibt auch alternative Wege, die es zu berücksichtigen gilt, besonders wenn der Aufwand für einen separaten Zähler zu hoch ist oder der eigene Stromverbrauch relativ gering ausfällt.
a) Haushaltsstrom mit Rabatt
Seit 2024 gibt es eine interessante Alternative: Haushalte können auch ohne einen speziellen Wärmestromtarif oder separaten Zähler von Rabatten profitieren. Dies ist möglich, wenn die Wärmepumpe steuerbar ist, also vom Netzbetreiber ferngesteuert werden kann. Durch diese Steuerbarkeit können Netzbetreiber die Lastspitzen besser regulieren, was mit einer jährlichen Ersparnis verbunden ist.
Diese Option eignet sich vor allem für Haushalte, die keinen zweiten Zähler installieren möchten, aber dennoch einen gewissen Rabatt auf ihre Stromkosten für die Wärmepumpe erhalten wollen. Allerdings hängt die Höhe des Rabatts von der Region und dem jeweiligen Netzbetreiber ab.
b) Nutzung von Solarstrom
Eine weitere Alternative ist die Integration von selbst erzeugtem Solarstrom, wenn du über eine eigene Photovoltaikanlage verfügst. Indem du den Strom, den deine Anlage erzeugt, direkt für den Betrieb deiner Wärmepumpe nutzt, kannst du den Strombezug aus dem Netz erheblich reduzieren. Dies führt nicht nur zu geringeren Stromkosten, sondern macht dich auch unabhängiger von externen Stromanbietern.
c) Dynamische Stromtarife
Zusätzlich zu den oben genannten Alternativen kann es sinnvoll sein, die Laufzeiten der Wärmepumpe zu flexibilisieren. Einige Anbieter bieten dynamische Stromtarife an, die du optimal nutzen kannst. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn du flexible Verbrauchszeiten einrichten kannst, um von niedrigeren Strompreisen zu profitieren.
Fazit: Für wen lohnt sich Wärmepumpenstrom?
Ein Wärmepumpentarif kann eine sinnvolle Entscheidung sein – vor allem für Haushalte mit einem hohen Stromverbrauch, der durch den Betrieb der Wärmepumpe verursacht wird.
Bei hohem Stromverbrauch für Wärmepumpe und Haushaltsstrom: Bei einem jährlichen Verbrauch von mehr als 3.000 Kilowattstunden für die Wärmepumpe und einem gesamten Haushaltsstromverbrauch von mehr als 6.000 Kilowattstunden sind die Chancen auf Einsparungen groß. Haushalte, die diese Bedingungen erfüllen, können durch einen separaten Wärmepumpentarif oft rund 250 Euro im Jahr sparen und in manchen Fällen sogar über 500 Euro.
Für kleinere Haushalte oder Haushalte, die eigene Solarenergie nutzen, ist ein Wärmepumpentarif weniger attraktiv. Die Kosten für den zusätzlichen Stromzähler (300 bis 800 Euro für die Installation plus 20 bis 40 Euro pro Jahr für Wartung) wiegen in diesen Fällen die potenziellen Ersparnisse auf.
Letztendlich hängt die Entscheidung, ob sich ein Wärmepumpentarif lohnt, stark von den individuellen Gegebenheiten ab.
Quellen:
https://www.finanztip.de/presse/wer-mit-einer-waermepumpe-von-verguenstigtem-strom-profitieren-kann/